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09.02.23 –
Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee der Sowjetunion das Vernichtungslager Auschwitz. In Deutschland wurde dieser Tag 1996 als Gedenktag gesetzlich verankert und 2005 von den Vereinten Nationen zum "Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust" erklärt. Den israelischen Gedenktag für die Opfer der Shoa gibt es seit 1951.
In Nördlingen wurde dieser Gedenktag am 27. Januar 2023 zum zweiten Mal vom Ortsverband der Grünen organisiert und war zugleich die zentrale Gedenkfeier im Kreis Donau-Ries. Etwa dreißig Personen gedachten gemeinsam den Opfern des Nationalsozialismus, den deportierten und ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürgern sowie den ermordeten Angehörigen der Sinti und Roma.
Nach der Begrüßung durch Elisa Pfaff, Kreisvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, richtete der Nördlinger Oberbürgermeister David Wittner das Wort an die Anwesenden. Er betonte die große Bedeutung des Gedenkens an den Holocaust im Angesicht der Erstarkung des Nationalsozialismus. Ihm schloss sich Albert Riedelsheimer, Bezirksrat BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, an und verwies auf die Wichtigkeit von Bildungsarbeit und dem Wissen um historische Entwicklungen. Dieses Jahr werde zudem erstmals besonders der wegen ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität Verfolgten, Inhaftierten und Ermordeten gedacht.
Im Anschluss erinnerte Sigi Atzmon, 1. Vorsitzende des Freundeskreis Synagoge Hainsfahrt e.V., an den geplanten und industriell betriebenen Mord an den europäischen Juden als den größten Zivilisationsbruch der Geschichte. Sich diesem gemeinsam zu erinnern und damit dem sich ausbreitenden Nationalsozialismus entgegenzutreten, sei ein Gebot der Stunde, um unsere Demokratie zu schützen und zu stärken.
Nach der Lesung des Gedichts "Ich wandere durch Theresienstadt", geschrieben von Ilse Weber, wurde mit Nennung der Namen und des Wohnortes der zweiundfünfzig deportierten und ermordeten Nördlinger Mitbürgerinnen und Mitbürger gedacht. Im Anschluss an die Gedenkminute sprach Sigi Atzmon ein Gebet für die Ermordeten.
Zum Abschluss wurde an den beiden Stelen in der Judengasse, die an die während der NS-Zeit aus Nördlingen Deportierten und Ermordeten erinnern, weiße Rosen niedergelegt.
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