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27.06.24 –
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, verehrte Besucher und Besucherinnen, sowie den Vertretern und Vertreterinnen der Presse.
Als erstes möchte ich mich für die Beratungen im Arbeitskreis Werner-Egk bei meinen Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates und der Verwaltung recht herzlich für die Diskussionen bedanken.
Wir sind froh, dass das Thema auf Grundlage der Masterarbeit von Frau Schamberger aufgearbeitet wurde. Zutiefst entsetzt habe ich die Studie gelesen und an manchen Stellen sind mir die Tränen gekommen. Die Studie belegt jetzt, dass Werner Egk sich schon vor der Machtergreifung, auch im privaten Kreisen antisemitistisch geäußert hat. Was wir vielleicht alle geahnt haben, ist jetzt wissenschaftlich belegt.
Nach ausführlichen Beratungen liegt jetzt das Papier vor, wie wir als Stadt damit umgehen und welche Konsequenzen wir aus diesen neuen Erkenntnissen ziehen. Ich habe schon bei den Beratungen im Arbeitskreis einige Entscheidungen kritisch gesehen, deswegen haben wir bei den Vorberatungen im Haupt- und Finanzausschuss darum gebeten die getroffenen Entscheidungen einzeln abzustimmen. Leider war das nicht möglich.
Folgenden Punkten können wir zustimmen:
Der Umbenennung der Musikschule
Der Änderung der Melodie des Glockenspiels am Rathaus
Dass der Werner-Egk-Preis nicht mehr ausgelobt wird
Das alles geht uns jedoch nicht weit genug und ist unserer Meinung nach nicht in letzter Konsequenz durchgezogen worden. Augsburg hingegen hat den Mut gehabt und sich klar distanziert. Leider konnten wir unsere Stadtratskolleginnen und Kollegen sowie die anderen Mitglieder des Arbeitskreises nicht von unserem Standpunkt überzeugen.
Unserer Meinung nach hätte man den Werner-Egk-Platz umbenennen müssen. Im Alfred-Delp-Quartier haben wir jetzt mit Straßennamen Personen gewürdigt unter anderem auch eine Personengruppe, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. Die Benennung von Straßen und Plätzen mit Namen ist eine Ehre für die Personen, die es verdient haben. So ist es auch in unserer Ehrensatzung geregelt. Das kann für Werner Egk nicht mehr zutreffen, er ist jetzt kein Vorbild mehr und es steht ihm diese besondere Ehrung aufgrund seiner antisemitistischen Haltung nicht zu. Gerade in der heutigen Zeit müssten wir klare Kante gegen Rechts zeigen. Hierbei geht es nicht um eine strafrechtliche Beurteilung, sondern um die Frage der Vorbildfunktion. Es soll zwar eine Tafel angebracht werden, aber die Frage ist, wer liest diese Tafel und was steht überhaupt drauf? Wir werden das auf jeden Fall kritisch beobachten.
Leider ist der Arbeitstitel des neuen Wohngebietes immer noch „Dörfliches Wohnen am Werner-Egk-Platz“. Dass das während der Auslegung nicht geändert werden kann, verstehen wir, aber wir fordern, dass die Bezeichnung des Wohngebietes beim Beschluss der Satzung geändert wird, ansonsten bleibt auch hier der Name Werner Egk für immer stehen. Hier haben wir die Möglichkeit den Namen nicht mehr weiter zu verwenden.
Die Werner-Egk-Begegnungsstätte sollte in Werner-Egk-Dokumentationsstätte umbenannt werden. So können die unterschiedlichen Seiten der Person Werner Egk dargestellt werden.
Ich möchte nochmal betonen, dass wir froh sind, dass Konsequenzen gezogen werden. Aber da wir leider die Punkte nicht einzeln abstimmen können und uns die geplanten Änderungen nicht weit genug gehen, können wir nicht zustimmen.
im Namen der gesamten Fraktion
Bärbel Stahl
Stadträtin, Fraktionsvorsitzende Bündnis90/Die Grünen
Für Rückfragen:
Tel. 0174/9603093
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