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28.03.21 –
Im Namen der Fraktion hat Bärbel Stahl in der Stadtratssitzung am 25.03.2021 Folgendes dargelegt:
Bei keinem Projekt gehen die Meinungen so auseinander wie beim Tanzhaus. Nicht nur bei den Bürgerinnen und Bürgern oder hier im Stadtrat, sondern auch bei uns in der Fraktion.
Wir sollen heute darüber entscheiden, wie es mit diesem wichtigen Projekt weitergeht. Dafür bin ich persönlich dankbar. Die Entscheidung wurde am Ende der alten Legislaturperiode gefällt und der „neue Stadtrat“ sollte eine Entscheidung tragen, die er vielleicht so nicht will.
Die Entscheidung, die jede Stadträtin und jeder Stadtrat für sich alleine treffen muss, ist nicht nur von rationalen Überlegungen geprägt, sondern auch von Gefühlen und persönlichen Beziehungen zu dem Gebäude.
Um unsere Stadt weiter zu entwickeln ist der Abriss eine gute Entscheidung. Dann sind wir an nichts gebunden und können das Gebäude der Nutzung entsprechend planen. Wir haben bei einem Neubau die Möglichkeit, das ganze kleiner zu machen und damit einen entsprechenden Platz vor dem Gebäude zu haben, der die Aufenthaltsqualität steigern kann, z.B. mit Gastronomie und auch mit Begrünung die dringend notwendig ist in der Reichsstraße. Denn wir die letzten Jahre gezeigt haben besteht bei einem so großen Haus eher die Gefahr, dass es leer steht.
Beim Neubau sollte allerdings unbedingt auf nachhaltige Bauweise geachtet werden, denn bei der Planung muss man immer den Abriss miteinkalkulieren, der dann ein ökologischer Rückbau wäre und nicht wie jetzt eine Entsorgung. Wir haben die Chance, eine Holz- bzw. Holzhybridbauweise zu realisieren. Dadurch kann bei öffentlichen Bauten ein Schritt Richtung Zukunft und CO2-Neutralität gelingen. Gerade öffentliche Bauten müssen als Musterbeispiel dienen.
Die Stadt kann vorschauend bauen und eine Vorreiterrolle übernehmen hinsichtlich ökologischer Bauweise. Ein innovativer Holzbau stellt mittlerweile aus moderner technischer Sicht schon lange kein Problem mehr dar und hat auch für den zeitlichen Bauablauf Vorteile.
Die Idee, nur den oberirdischen Teil abzureißen und die Tiefgarage auf eine Ebene zu reduzieren, schützt mögliche archäologische Funde, die so weiterhin im Boden verbleiben können und langfristig konserviert werden. Eine unkalkulierbare Kostensteigerung bzgl. der archäologischen Funde gibt es dann nicht.
Natürlich entsteht bei einem Abriss ein großer Berg an Bauschutt, aber wir wissen nicht was bei einer Sanierung genau auf uns zu kommt.
Aber auch für die Sanierung sprechen einige Punkte:
Die Reichsstraße gilt als einer der schönsten Straßenzüge Süddeutschlands. Sie macht Donauwörth zu einem touristischen Anziehungspunkt. Das Tanzhaus in seinem historischen Stil ist ein zentraler Teil dieses Ensembles, seine Fassade passt perfekt zur Umgebung.
Außerdem gibt es für die Sanierung klare Konzepte. Es gibt Planung mit Kulturbüro, Tourismusinfo und öffentlichen Toiletten im Erdgeschoss, Stadtsaal im mittleren Bereich und Nutzung als Büros oder Praxisräumen in den Obergeschossen. Die Zeit in Sachen Innenstadtbelebung läuft uns davon. Bei einer Sanierung wäre die Bauzeit kürzer und damit auch die Belastung der Reichsstraße mit einer kompletten Straßensperrung
Außerdem würde man Ressourcen schonen, wenn man ein bestehendes Gebäude weiter nutzt, egal welche Baustoffe vorhanden sind.
Ob ein Neubau oder die Renovierung kostengünstiger ist lässt sich nicht einschätzen. Im Moment ist die Sanierung günstiger, aber ob es bei den genannten Kosten bleibt kann man nicht mit Sicherheit sagen. Das gleiche gilt aber auch bei einem Neubau, wie die Erfahrung zeigt.
Egal was heute bei der Abstimmung raus kommt, wir fordern, dass im April mit den Planungen begonnen wird und wir alle an einem Strang ziehen.
Unser Ziel muss es sein, egal ob Sanierung oder Neubau, die Reichsstraße wieder attraktiv zu machen. Die Bürgerinnen und Bürger wollen sehen, dass das Thema Tanzhaus angepackt wird.
Sollten es zu einem Neubau kommen brauchen wir umgehend ein Nutzungskonzept.
Aufgrund der Vor- und Nachteile die es für beide Varianten gibt werden wir von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen daher unterschiedlich abstimmen aber wir akzeptieren die Entscheidung der anderen.
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