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13.07.23 –
Seit dem Ukrainekrieg, dem Gaspreisschock und dem Gebäudeenergiegesetz ist die Versorgung mit Strom und Wärme ein wichtiges und breit diskutiertes Thema. Und das nicht nur auf der Ebene der Bundespolitik, sondern zunehmend auch im regionalen Raum. Die Grünen Nördlingen nahmen dies zum Anlass, der Bioenergie Reimlingen GmbH & Co. KG Anfang Juli einen Besuch abzustatten. Dort informierten sie sich über die Möglichkeiten und die Herausforderungen, die eine regionale Biogasproduktion bietet.
Alexander Geiß, einer der fünf Betreiber, führte die zwanzig Interessierten durch die Biogasanlage und berichtete über deren Entwicklung und das aktuelle Betriebskonzept. Mit einer elektrischen Leistung von um die 2.000 kW erzeugen zwei Blockheizkraftwerke Strom und Wärme in Kombination. Dies führt zu einem Gesamtenergienutzungsgrad von über 85%. Das Nördlinger Stiftungskrankenhaus, so Geiß, wird von der Biogasanlage seit 2006 mit dieser preislich kalkulierbaren Fernwärme versorgt. Vor allem im Krisenjahr 2022 habe sich dies sehr positiv auf die Finanzen des Krankenhauses ausgewirkt, betonte dazu der Nördlinger Stadtrat Wolfgang Goschenhofer. Dazu sei Biogas ein wichtiger Baustein des zukünftigen Energiesystems, da es speicherbar und flexibel nutzbar sei, wie auch Energie produziere, wenn keine Sonne scheint oder Wind weht, ergänzte Manfred Schormüller, Sprecher des Ortsverbandes.
Da der Bedarf an Fernwärme im Sommer sehr gering ist, entwickelten die fünf Reimlinger Landwirte die Anlage gemeinsam mit dem Biomethanhändler Landwärme GmbH zu einer Biogasaufbereitungsanlage weiter. So wird seit 2015 im Sommer hauptsächlich Biomethan erzeugt, erläuterte Geiß seinen Gästen. Ins Erdgasnetz eingespeist findet es dort Anwendung, z.B. für Gasthermen oder Gasfahrzeuge. Durch diese Aufbereitung von Biogas können damit Energiemengen für den Winter gespeichert werden, denn das Erdgasnetz sei zur Zeit der größte Energiespeicher Deutschlands.
Die Betreiber der Bioenergie Reimlingen bauen gerade eine zweite Linie zur Vergärung von Rindergülle auf, so Geiß. Denn der Vergärung von Reststoffen gehört die Zukunft, davon ist er überzeugt. Politisch wünschenswert wäre in seinen Augen daher eine Vereinfachung der damit verbundenen Auflagen. Im Moment sei es jedoch noch einfacher, auf Mais und andere gezielt angebaute Substrate zu setzen, erklärte der Landwirt.
Nach dem Ende der Führung wechselte die Gruppe die Lokalität und lies den Abend im Hofcafe der Familie Roland in Reimlingen ausklingen.
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