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06.06.24 –
Im Lichte der Bauernproteste wollte der Ortsverband Donauwörth gegenüber der Bedenken aus der Landwirtschaft Offenheit und Gesprächsbereitschaft zeigen und lud daher zu gemeinsamen Agrargesprächen ein. Für ein thematisch passendes Ambiente bot sich der Hofladen Landes in Zirgesheim an, wo gemeinsam mit lokalen Bäuerinnen und Bauern über Agrarpolitik diskutiert werden sollte.
Als besonderer Gast stellte sich die bayerische Landesvorsitzende der Grünen Gisela Sengl vor, die selbst als Biobäuerin tätig ist und als Sprecherin für Landwirtschaft und Ernährung in der Landtagsfraktion agiert hat. Vom Ortsverband waren Albert Riedelsheimer, Umweltbürgermeister und ebenfalls Landwirt im Nebenerwerb, sowie Adrian Lund, Vorstandsmitglied, vor Ort mit anwesend. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde war eines der Hauptthemen die Direktvermarktung der Erzeuger. Michael und Anna Landes, die mit ihrem Hofladen einen sehr erfolgreichen Lokalbetrieb leiten, erklärten dabei die Herausforderungen der Direktvermarktung, insbesondere die Kritik an Bürokratie und Auflagen. Diese werden vermehrt zum Störfaktor. Zusätzlich wünschten sich die anwesenden Bäuerinnen und Bauern in der anschließenden Diskussion, dass die zuständigen Ämter pragmatischer werden. Sie sollten Ansprechpartner für Fragen und Rückmeldungen sein, die Landwirte müssten “beraten statt bestraft” werden. Lösungsansätze sah Gisela Sengl dort gemeinsam mit den Anwesenden in der Aufstockung von Personal und der Ausweitung von Kompetenzen. Der Bürokratieabbau sollte in Zusammenarbeit mit den Betroffenen geschehen. Darüber hinaus wurde der Wunsch geäußert, dass Mitarbeitende der Ämter ebenfalls vermehrt zu den Höfen fahren, um den lokalen Kontakt zu pflegen.
Ein weiterer Themenschwerpunkt waren Biogasanlagen, wie beispielsweise die von Alexander Kleinle und Susanne Kleinle-Feistle in Auchsesheim. Die 500 kW Anlage erzeugt ganzjährig nachhaltige Energie und durch die Abwärme der Motoren können zudem die Häuser von Anwohnenden beheizt werden. Diese haben sich mit der Betreiberfamilie genossenschaftlich organisiert. “Ein vorbildliches Gesamtkonzept”, meint Landesvorsitzende Gisela Sengl. Doch diese positive Auffassung seitens der Politik ist nicht selbstverständlich, wie Susanne Kleinle-Feistel anhand eines Beispiels darstellte. Denn als die Familie damals ihre Idee im Rathaus vorstellten, wurden sie mit behördlicher Attitüde empfangen. “Die erste Reaktion war der Hinweis auf die zu errichtende Durchleitungsgebühr”, erinnerte sich Frau Kleinle-Feistle.
Insgesamt herrschte die Einigkeit, dass die Politik sich um mehr Bürokratieabbau in der Landwirtschaft kümmern muss. Zudem sollte alles daran gesetzt werden, dass die Landwirtschaft wieder positiv in das Bewusstsein der Bevölkerung gerufen wird. Dort kann die Politik durch Bildungsmaßnahmen in Schulen oder durch Bürgerbegegnungen Signale setzen. Aus dem Ortsverband resümierten Albert Riedelsheimer und Adrian Lund: ”Aus unserer Sicht müssen wir die Landwirtinnen und Landwirte darin unterstützen, dass die Menschen ihre Lebensmittel bewusster ökologisch, regional und saisonal einkaufen. Das geht sowohl mit Biolabels als auch zusammen mit konventionellen Betrieben.“
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