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26.08.09 –
Es schreibt Hubert Renelt als Fraktionsvorsitzender
DIE Soziale Ökologische Fraktion unternahm eine zweieinhalbstündige botanische Exkursion bei Rain unter der Führung von Brigitte und Jürgen Adler, Mitglieder der Arge Flora Nordschwaben. Die Exkursion stand unter dem Motto: "Was wir kennen, das schätzen wir und was wir schätzen, das schützen wir". Den neun Kreisrätinnen und Kreisräten der Fraktion schlossen sich weitere 16 Personen an, um einen kleinen Teil des artenreichen Landkreises Donau-Ries kennenzulernen. Zu den Besonderheiten unserer Heimat gehören die sogenannten Lechheiden bei Rain, wertvolle Lebensräume für Pflanzen wie dem Kreuz-Enzian oder dem Schweizer Moosfarn.
Die Exkursionsleiter zeigten die Abhängigkeit von Pflanzen und Tieren am Standort des blühenden Kreuz-Enzians auf. Ein ganz bestimmter Ameisenbläuling ist auf diesen Enzian angewiesen, da er seine Eier auf die Blätter ablegt. Der Kreuz-Enzian ist für Bläulingslarven Wiege und Speisekammer zugleich. Nachdem sie aus den Eiern geschlüpft sind, machen sie sich über die Samen der Pflanzen her. Später lassen sie sich auf den Boden fallen und von Knotenameisen aufsammeln und ins Ameisennest tragen. Dort werden sie königlich versorgt. Im Frühjahr des nächsten Jahres verpuppt sich die Raupe und wenig später müssen die geschlüpften Falter schnellstens das Ameisennest verlassen. Ohne Kreuz-Enzian kein Kreuzenzian-Ameisenbläuling. Ohne entsprechende Pflege der Standorte hätte der Kreuz-Enzian keine Überlebenschance. Beide stehen auf der Roten Liste als stark gefährdet (RL 2) bzw. gefährdet (RL 3).
In früherer Zeit war das Lechtal eine Florenbrücke. Pflanzen wanderten von den Alpen Richtung Donau, wie z.B. der Gekielte Lauch und der kaum zu entdeckende Schweizer Moosfarn. Während das Mittlere Leinblatt den umgekehrten Weg ging: Diese zierliche Pflanze der Heiden wanderte das Lechtal aufwärts. Das "Lebensraum-Lechtal-Projekt" hat wichtige Schritte zur Wiederbelebung der Florenbrücke in die Wege geleitet. Der Landkreis Donau-Ries hat eine große Verantwortung für den Erhalt dieses Naturraumes.
Die buntblühenden Heiden begeisterten die Teilnehmer, ganz besonders die zahlreich fliegenden Schmetterlinge.
Fraktionsvorsitzender Hubert Renelt bedankte sich bei den Teilnehmenden für ihr Interesse an der biologischen Vielfalt unseres Landkreises und bei den beiden Exkursionsleitern.
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