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30.07.12 –
Donauwörth (pm) In Donauwörth leben Menschen aus 79 Nationen. "Wie
können diese Menschen gemeinsam gut zusammenleben?". Dies fragten sich
die Donauwörther Grünen, die zu einer Veranstaltung zum Thema
"Antisemitismus und Neonazis" eingeladen hatten. Vorsitzende Sabine
Thieme zitierte eine Studie, nach der 20 Prozent der Deutschen
antisemitisch denken.
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag, Margarete
Bause, sprach von einem "wichtigen Thema". Es gab und gebe immer noch
eine Wahrnehmungsblindheit. "Wir dürfen nicht wegschauen, wenn die Nazis
wieder aufmarschieren. Wir dürfen ihnen unsere Plätze, unsere Städte
nicht überlassen." Es sei viel zivilgesellschaftliches Engagement
notwendig. Nach der Aufdeckung der NSU-Morde sei eine verstärkte
Aggression der Neonazis feststellbar. Bause: "Wichtig ist, daß der ganze
Ort gegen die Neonazis zusammensteht - von der CSU bis zu den Linken".
Die Autoritäten im Ort müßten sich anschließen. Dies sei eminent
wichtig.
Wenn Rechtsextreme und Neonazis in der Gruppe auftreten, sei mit dem
demokratischen Diskurs nichts zu erreichen. In Orten, in denen Asylheime
errichtet werden, würden sie auftreten - und Flugblätter verteilen. "Da
ist es wichtig, nicht wegzuschauen." Es gehöre zur Normalität,
Flüchtlinge aufzunehmen. Dies sei unsere Verpflichtung in unserer
Demokratie.
"Wie konnte es passieren, daß fünf bis zehn Morde in Bayern verübt
werden konnten?", fragte Bause. Der bayerische Innenminister habe die
Gewaltbereitschaft der rechten Szene unterschätzt. Es handle sich um
eine sträfliche Gleichgültigkeit. Die designierte Spitzenkandidatin der
bayerischen Grünen für die Landtagswahl 2013 forderte diesbezüglich eine
rücksichtslose Aufklärung. Wiederholt bekräftigte Bause die Stärkung der
Zivilgesellschaft und der Demokratie: "Es braucht eine sehr aktive
Demokratieerziehung. Wir müssen in der Schule Demokratie stärken".
Bei der Veranstaltung berichtete eine Frau über ihre Arbeit in einem
jüdischen Altenheim in Jerusalem, in dem sie Überlebende des Holocaust
kennenlernte. In einem weiteren Referat ging es um den
christlich-jüdischen Dialog und den Kompetenzerwerb im Dialog der
Religionen und Kulturen.
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