Mehr Windenergie im Landkreis Donau-Ries

Informationsabend von Bündnis 90/Die Grünen in Fünfstetten. Anlässlich der von der Bundesregierung angestoßenen Energiewende lud der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen zum Informationsabend im Gasthaus Sonne. Im Mittelpunkt standen dabei Mög

07.02.12 –

 

Nach der Begrüßung der zahlreichen Besucher durch den Kreisvorsitzenden Albert Riedelsheimer (Donauwörth) gab der Fünfstetter Bürgermeister Werner Siebert Aufschluss über die Pläne der Gemeinde zur Errichtung eines bürgereigenen Windrads, das vom Gemeinderat ausdrücklich gewünscht wird. Allerdings, so Siebert, stünde dem Vorhaben momentan der Regionalplan im Weg, welcher die Flächen der Gemeinde zu einem Ausschlussgebiet für Windkraftanlagen erkläre.

 

Abbau der bürokratischen Hemmnisse

 

Die Grüne Landtagsabgeordnete Christine Kamm (Augsburg) verwies in ihrem Vortrag ebenfalls auf die ungeeigneten Regionalpläne. Obwohl die bayerische Staatsregierung bereits im Jahr 2020 über 10% des erzeugten Stroms aus Windkraft beziehen möchte, verhindere der gegenwärtige Regionalplan die Windkraftnutzung gerade an den für sie besonders geeigneten Standorten. Die Grünen fordern die Erstellung eines bayernweiten Windatlasses mit allen nötigen Daten zur Nutzung von Windenergie. Ähnlich wie in Baden-Württemberg solle zudem durch eine dreidimensionale Bewertung der Wetterdaten ein präziseres Bild über die wirkliche Geeignetheit von Standorten vermittelt werden. Zusätzlich müsse das Planungsrecht für Windkraftanlagen an die jeweiligen Gemeinden abgegeben werden.

Im Anschluss daran berichtete Ulrich Hintermair über die Arbeit der BBV-LandSiedlung im Bereich der Windkraft und stellte Zahlen zur Nutzung von Wind zur Energieerzeugung vor. Dabei wurde deutlich, dass Bayern erheblichen Nachholbedarf hat. Ausgehend von den zahlreichen Vorteilen dieser Art der Energieerzeugung informierte er über das breite Beratungsangebot seines Verbandes, beginnend mit den ersten Planungen, der Begleitung bei der Gründung einer Betreibergemeinschaft bis hin zum Betrieb einer Windkraftanlage.

Auch der Kreisobmann des Bauernverbandes, Karl Wiedenmann, bekräftigte seine Unterstützung des Ausbaus der Windenergie. Allerdings müsse dabei ausschließlich der Mensch im Mittelpunkt stehen und nicht etwaige Verordnungen zum Arten- oder Landschaftsschutz.

Riedelsheimer bekräftigte die Forderungen der Grünen im Landkreis, nach der möglichst schnell Hürden für den Bau von Windkraftanlagen abgebaut werden müssen, damit der Landkreis bei der Nutzung nicht weiter ins Hintertreffen gerate. Er verwies in diesem Zusammenhang an die rege Planung und Bautätigkeit in den benachbarten Landkreisen. Bei der Auswahl von Standorten sollten die Belange von Anliegern berücksichtigt werden.

Abschließend wurden in einer Diskussion neben generellen Fragen zur Umsetzung eines Windkraft-Projekts auch kritische Stimmen zur unzureichenden Beteiligung der Nachbargemeinden geäußert. Letztendlich war man sich aber einig: "Ohne Windkraft geht es nicht!"

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