GRÜNE informieren sich über ErzieherInnenausbildung

02.06.13 –

Die beiden Kreisvorsitzenden Ursula Kneißl-Eder und Albert Riedelsheimer sowie der Nördlinger Stadtrat Wolfgang Goschenhofer besuchten mit der Landtagsabgeordneten Christine Kamm die Fachakademie für Sozialpädagogik Maria Stern in Nördlingen. Anlass für diesen Besuch waren die von der Kreis- und Gemeinderätin Ursula Kneißl-Eder bereits berichteten zunehmenden Schwierigkeiten, geeignete Erzieherinnen oder Erzieher zu finden, aber auch die Diskussion über Veränderungen bei der ErzieherInnenausbildung. "Eine Verkürzung der Ausbildungszeit von Erzieherinnen und Erziehern auf Kosten der Qualität ihrer Ausbildung sei inakzeptabel", so die einhellige Meinung der aktiven GRÜNEN PolitikerInnen und der Leitung der Fachakademie für Sozialpädagogik. ErzieherIn sei eben kein Beruf wir jeder andere, so die Leiterin der Fachakademie Dr. Sigrid Christeiner und der stellvertretende Leiter Karl-Werner Stehmann.

Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis ist ein Qualitätsmerkmal der Ausbildung

Dr. Sigrid Christeiner erläuterte, dass sich die Ausbildung an der Fachakademie besonders durch die enge Verzahnung von Theorie und Praxis auszeichne. Die zukünftigen ErzieherInnen erhalten ein detailliertes pädagogisches Feedback auf ihre jeweiligen Praxisphasen. Diese Aufarbeitung der praktischen Arbeit sei detaillierter als an der Universität. Wenn jedoch die reflektierende Praxisphase in der Ausbildung rigoros weggekürzt würde, leide das Ausbildungskonzept. Die unterschiedlichen Ausbildungsbereiche sind hierbei vielfältig und reichen von mathematisch-naturwissenschaftlicher Erziehung, Erlebnispädagogik, Musikerziehung, Medienpädagogik und Kunsterziehung bis hin zu gesunder Ernährung und Sport.

Vielfältige Praktika Angebote - auch im Ausland

Die Praktika sind breit gefächert und beschränken sich keineswegs nur auf Kindergarten und Kinderkrippe, sie beziehen auch Sonderpädagogische Einrichtungen und Horteinrichtungen mit ein. Eine positive Nördlinger Besonderheit ist die europäische Komponente der Erzieherinnenausbildung. Die Fachakademie für Sozialpädagogik Maria Stern Nördlingen nimmt am europäischen Bildungsprogramm "Leonardo da Vinci" teil und ermöglicht jährlich 30 Studierenden einen Auslandsaufenthalt. Mit Irland, England, Österreich und Spanien bestehen Austauschprojekte.

Bessere Bezahlung, und die adäquate gesellschaftliche Anerkennung

Statt der aktuellen Diskussion um eine Ausbildungszeitverkürzung bei ErzieherInnen fordern BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eine deutliche Aufwertung des ErzieherInnenberufs. Dies soll durch eine bessere Vergütung bereits in der Ausbildungsphase, und ein besseres Gehalt für die ausgebildeten ErzieherInnen, sowie durch bessere Arbeitsbedingungen in den Kindertagesstätten erfolgen. Hierzu müsse das bayerische Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz verbessert werden, so die Landtagsabgeordnete Christine Kamm. Der Anstellungsschlüssel müsse verbessert werden, ErzieherInnen von Verwaltungsaufgaben und Bürotätigkeiten entlastet werden. Auch eine bessere finanzielle Ausstattung der Fachakademien für Sozialpädagogik sei erforderlich. Schulgeld solle nicht mehr zur Finanzierung der Ausbildung an den Fachakademien erforderlich sein.

Wer ErzieherIn ist, hat Hochschulzugangsberechtigung

Keineswegs eine berufliche Sackgasse ist die Ausbildung zur ErzieherIn, AbsolventInnen eines erfolgreichen Abschlusses erwerben mit einer Ergänzungsprüfung die Fachgebundene Hochschulreife und die Hochschulzugangsberechtigung. Zudem ist der ErzieherInnenberuf sehr vielfältig. Von der Krippe über Hort, von der Jugendhilfe bis zur Heilpädagogik, von der Behinderteneinrichtung bis hin zum Seniorenheim, Erzieherinnen und Erzieher werden an vielen Stellen gebraucht.

Mehr Männer

Natürlich gibt es auch junge Männer, die den Erzieherberuf wählen, auch Berufsumsteiger. Alle Akademien arbeiten darauf hin, den Anteil der Männer im Erzieherberuf zu erhöhen. Kinder brauchen beide Geschlechter als Vorbilder bei ihrer Orientierung.

Keine Kurzumschulungen

Äußerst problematisch sehen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die zu kurze Ausbildung von Berufsumsteigern. Die die hohe Qualität in der Arbeit muss erhalten werden, so Kreisvorsitzende Ursula Kneißl-Eder. Versuche, durch verkürzte Ausbildungen mehr Pädagogen zu befähigen, sind für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nicht zielführend. Diese Versuche sind eine unzureichende Maßnahme des bayerischen Sozialministeriums: "Die Herausforderungen einer ErzieherInnen-Ausbildung sind für die SchülerInnen einer Fachakademie nicht in kürzerer Zeit zu bewältigen, denn gute Bildung braucht Zeit", so auch die Leiterin der Nördlinger Fachakademie Dr. Sigrid Christeiner. "Bedenklich sei auch, wer seit Neuestem ErzieherInnen ausbilden darf, viele waren bis jetzt noch nicht in der ErzieherInnenausbildung tätig!", so MdL Christine Kamm.

GRÜNE wünschen sich breitere gesellschaftliche Öffnung der Ausbildung

In Schwaben gibt es derzeit sechs Ausbildungsstätten für ErzieherInnen. Eine von ihnen, die Joseph-Bernhart-Fachakademie in Krumbach, wird von einer Kommune (Günzburg) finanziert. Vier Fachakademien in Dillingen, Nördlingen, Lindau und Augsburg werden mit Hilfe der katholischen Kirche finanziert, die Fachakademie Diako in Augsburg erhält Unterstützung von der evangelischen Landeskirche. "Die Ausbildung der Erzieher und Erzieherinnen ist aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Auszubildende mit Migrationshintergrund sollten in stärkerem Umfang vertreten sein", stellt der Kreisvorsitzende Albert Riedelsheimer fest, der sich neben dem vorbildlichen Engagement der Kirchen auch mehr Engagement weiterer gesellschaftlicher Gruppen und des Staates wünscht.

Diese Website ist gemacht mit TYPO3 GRÜNE, einem kostenlosen TYPO3-Template für alle Gliederungen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
TYPO3 und sein Logo sind Marken der TYPO3 Association.