GRÜNE besichtigen Alfred-Delp-Kaserne

Albert Riedelsheimer, Ursula Kneißl-Eder und Christine Kamm: "Bürgerinnen und Bürger sollen jetzt ihre Ideen einbringen"

31.01.13 –

Wie ist der Zustand der Alfred-Delp-Kaserne und wie kann das Gelände auf dem Schellenberg in Donauwörth nach Abzug der Bundeswehr genutzt werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Kasernenbegehung, bei der Hauptmann Michael Langlotz die GRÜNEN Christine Kamm (MdL), Ursula Kneißl-Eder, Albert Riedelsheimer und Marianne Ach, Vertreter der BIMA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) sowie interessierte Donauwörther über das weitläufige Gelände in der Parkstadt führte.

Bürgerbeteiligung: Was braucht Donauwörth?

"Wie dieses Gelände in Nähe der Parkstadt genutzt wird, ist eine der wichtigsten städtebaulichen Herausforderungen für die Stadt Donauwörth", sagte Christine Kamm. Und Ursula Kneißl-Eder betonte: "Wir wollen, dass bereits in der Planungsphase alle gesellschaftlichen Belange berücksichtigt werden und die Bürger ihre Interessen mit einbringen können." Die Planungshoheit für das Gelände liegt bei der Stadt Donauwörth, die demnächst einen Wettbewerb für einen Bebauungsplan ausschreiben wird. "Entscheidend ist aber, schon vor dem Wettbewerb die Zielsetzungen für diesen zukünftigen Bebauungsplan zu beschreiben, und dass in diese Zielsetzungen die Wünsche und Ideen der Bürgerinnen und Bürger einfließen können", sagte Kamm. Dabei ist genauso zu klären, in welchem Umfang das Gelände gewerblich oder für den Wohnungsbau genutzt werden soll, wie auch welche Gemeinbedarfseinrichtungen oder Freizeitangebote in der Stadt noch fehlen. Wenn es um die Frage geht, was Donauwörth morgen brauche, sollen nach Meinung der GRÜNEN von Anfang an die Bürgerinnen und Bürger beteiligt werden.

Bürger-Ideen in Internetportal sammeln

Stadtrat Albert Riedelsheimer, u. a. auch Mitglied in der AG Konversion des Donauwörther Stadtrates, kann sich auf dem Schellenberg eine Siedlung mit Wohnungen und einzelnen Dienstleistungsgebäuden für Ärzte und Büros vorstellen. "Da die Parkstadt stetig altert, wäre auch eine Teilnutzung für betreutes Wohnen denkbar", sagte Riedelsheimer. Er will auf seiner Homepage demnächst ein Portal eröffnen, auf dem die Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen einbringen können. "Diese Ideen könnten dann Grundlage einer Bürgerversammlung sein", so Riedelsheimer.

Donauwörth hat Planungshoheit und Vorkaufsrecht

Der endgültige Verkaufspreis der Bundeswehr-Liegenschaften wird von einem Gutachter festgelegt, den die BIMA entsendet, und hängt von der im Bebauungsplan der Stadt Donauwörth vorgesehenen Nutzung ab. Er kann also erst nach Abschluss des Wettbewerbs ermittelt werden. In jedem Fall aber hat Donauwörth das Vorkaufsrecht. Die Stadt kann entweder den vom Gutachter festgelegten Verkehrswert zahlen oder einen anderen Investor finden. "Bund und Land sind aber gefordert, ökologische und soziale Zielsetzungen nicht durch überhohe Verwertungsinteressen zu blockieren", so Kamm.

Erfreulicherweise gibt es vier Programme, bei denen Donauwörth Mittel für eine künftige Neugestaltung gewinnen könnte: Das Städtebauförderungsprogramm, der Europäische Fonds für regionale Entwicklung, der Europäische Sozialfonds und das Programm "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" des Bundeswirtschaftsministerium. "Die Grünen werden im Frühjahr 2013 über die Konversion anderer Kasernen informieren und Möglichkeiten aufzeigen", versprach Kamm abschließend.

Die Alfred-Delp-Kaserne und der Standortübungsplatz Donauwörth

Zur Alfred-Delp-Kaserne gehören die 30 Hektar große Kaserne mit Wohngebäuden für die Soldaten, technischem Bereich und Sportstätten. In den vergangenen 50 Jahren wurden an den meisten Gebäuden nur die notwendigsten Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Die als Sporthalle genutzte ehemalige Haubitzenhalle kann nur tagsüber genutzt werden, da wegen Feuchtigkeitsproblemen die Halle nachts gelüftet werden muss. Bis 2011 waren in Donauwörth 1.100 Soldaten stationiert, derzeit sind es noch 300. Ab Mai 2013 wird diese Stärke noch einmal deutlich reduziert. Wann genau der letzte Soldat geht, steht nach Angaben von Hauptmann Langlotz noch nicht fest.

Der Standortübungsplatz mit seinen 150 Hektar ist Bestandteil eines FFH-Gebietes (Fauna-Flora-Habitat/europäischer Natur-und Landschaftsschutz), in dem sich unter anderem Lebensräume der Gelbbauchunke befinden. Nach Angaben der BIMA befinden sich auf dem gesamten Gelände keine Altlasten aus dem Krieg. Ob aus der jüngeren Vergangenheit noch Belastungen auf dem Gelände existieren, zum Beispiel bei der Tankstelle, wird die BIMA noch prüfen.

Kalender

Uups, kein Eintrag vorhanden.

Diese Website ist gemacht mit TYPO3 GRÜNE, einem kostenlosen TYPO3-Template für alle Gliederungen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
TYPO3 und sein Logo sind Marken der TYPO3 Association.