Girls Day - Aufwertung von typischen Frauenberufen überfällig

2001 fand zum ersten Mal der Girls' Day in Deutschland statt - mit 39 Unternehmen bundesweit. Inzwischen hat sich der Girls' Day etabliert, auch in Bayern.

14.04.11 –

Gab es 2005 rund 1.000 Veranstaltungen in Bayern, so waren es 2007 bereits 1.500. Nahmen 2005 ca. 16.000 Mädchen daran teil, so waren es 2007 bereits mehr als 21.000 Teilnehmerinnen. Am 14. April 2010 findet er zum elften Mal statt. Schülerinnen ab der 5. Klasse erleben am Girls' Day die Arbeitswelt in zukunftsorientierten Berufen im Bereich Technik, Handwerk, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Zudem lernen sie weibliche Vorbilder in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik kennen. Der Girls' Day ist Deutschlands größte und vielfältigste Berufsorientierungsinitiative für Mädchen. Mädchen bekommen einen Einblick in männlich dominierte, speziell gewerblich-technische Berufe. Jungs bekommen einen Einblick in weiblich dominierte, also vorwiegend soziale und pädagogische Berufe.

Hinsichtlich der Bildungsverläufe von Mädchen und Jungen hat insgesamt ein Wandel stattgefunden: Mädchen haben heute die besseren und höheren Schulabschlüsse als Jungen "Die Ausbildungszahlen der letzten Jahren zeichnen ein kritisches Bild, resümiert die Kreisvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Ursula Kneißl-Eder. Junge Frauen entscheiden sich weiterhin für typische Frauenberufe. In diesen Branchen liegen die Löhne oft unter dem Durchschnitt, viele Arbeitsverhältnisse sind auf Teilzeit begrenzt und die Aufstiegsmöglichkeit gering. Mit diesen Einschränkungen ist es für Frauen deutlich schwerer, eigenständig ihren Lebensunterhalt zu sichern.

Frauen müssen deshalb mehr denn je ermutigt werden, neue Wege zu gehen. Das ist nicht nur eine Frage der Geschlechtergerechtigkeit, sondern auch der wirtschaftlichen Vernunft. Denn mehr junge Frauen etwa in technischen Berufen erhöhen die Kompetenz, die kreativen Ideen und wirken dem Fachkräftemangel entgegen. Laut Institut der Deutschen Wirtschaft blieben 2009 durchschnittlich 34.000 Techniker-Stellen unbesetzt. Damit entgingen der Volkswirtschaft schätzungsweise 3 Milliarden Euro Wertschöpfung. Alarmieren muss besonders auch der Mangel an Arbeitskräften in technisch komplexeren Bereichen wie den Erneuerbaren Energien.

Frauen müssen in den Zukunftsbranchen stärker gefördert werden. Wir wollen außerdem eine bessere gesellschaftliche und finanzielle Anerkennung der Berufsfelder, in denen Frauen größtenteils beschäftigt sind, durchsetzen, fordert Kneißl-Eder. Außerdem müssen Jungen motiviert werden, sich öfter für soziale, pflegende und erzieherische Berufe zu entscheiden.

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