Entgeldgleichheit jetzt: Grüne zum Equal Pay Day

20.03.15 –

Am Freitag, 20. März ist der Equal Pay Day 2015. Dieser Tag ist in keinem Kalender zu finden, denn er wird jährlich neu berechnet. Der Equal Pay Day findet immer an dem Datum statt, an dem Frauen erstmals etwas verdienen würden. Bei aktuell 22 Prozent weniger Lohn im Vergleich zu Männern heißt das, dass eine Frau im Schnitt 79 der 365 Tage im Jahr umsonst arbeitet.

 

In keiner anderen Industrienation Europas ist das Lohngefälle zwischen Frauen und Männern so groß wie in Deutschland. Während der EU-Durchschnitt bei 16,4 Prozent liegt, liegen nach Angaben des Statistischen Bundesamts die Einkommensunterschiede in Deutschland immer noch nahezu unverändert bei 22 Prozent. Immerhin begehen wir den Equal Pay Day 2015 nicht wie im vergangenen Jahr am 21. März, sondern bereits am 20. März. Aber das ist den Frauen bei Bündnis 90/Die Grünen zu langsam. Auch wenn es endlich, nach vielen, langen Kämpfen und viel Engagement von verschiedensten Frauenverbänden und Aktivistinnen eine Frauenquote in Deutschland gibt, ist das allenfalls ein kleiner Schritt auf dem Weg hin zu mehr Gleichberechtigung. 30 Prozent in Aufsichtsräten von Großunternehmen sind nur ein Quötchen, keine Quote, erklärt die Kreisvorsitzende Ursula Kneißl-Eder. Nur wenig Unternehmen sind betroffen. Die grüne Forderung Lautet: 50 Prozent in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

 

Werde ich für meinen Job fair bezahlt? Diese Frage stellen sich zwar die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aber offen über das eigene Gehalt oder das der KollegInnen zu sprechen, ist bis heute in Deutschland tabu. Statistische Erhebungen belegen immer wieder, dass die Arbeitnehmerseite für Transparenz ist, die Arbeitgeberseite zum größten Teil nicht. Diese gibt zu bedenken, dass Gehälter nicht nur je nach Branche oder Unternehmen, sondern auch innerhalb einer Abteilung sehr unterschiedlich ausfallen könnten. Die faire Bewertung einer gleichwertigen Arbeit ist nicht immer eins zu eins auszurechnen, gibt Ursula Kneißl-Eder zu bedenken. Sie könnte sogar das Betriebsklima stören.

 

"Auch in unserer jungen Generation arbeiten Frauen immer noch vorwiegend in sozialen Berufen und sind wegen niedrigen Löhnen und geringen Rentenansprüchen später besonders stark von Altersarmut bedroht. Wir brauchen endlich gerechte Bezahlung für soziale Berufe. Sogar bei gleicher Ausbildung, gleichem Alter, gleichem Beruf und gleichem Betrieb erhalten Frauen ca. 12 % weniger Entgelt. Es muss ein Umdenken stattfinden, damit in wenigen Jahren der Equal Pay Day nicht mehr nötig sein wird" erklärt Eva Lettenbauer aus Daiting, die Sprecherin der Grünen Jugend Schwaben. Technische Berufe sind oft besser bezahlt als die Arbeit mit Menschen, für die sich viele Frauen entscheiden. Kreisrätin Andrea Eireiner stellt die Frage "Ist die Arbeit an und mit Menschen weniger wert als z. B die Wartung eines Autos?" und beantwortet sie selbst mit einem klaren "NEIN". Problematisch in Deutschland sei auch, dass es keine Transparenz über die Einkünfte von Männern und Frauen gebe. "In anderen Ländern müssen Unternehmen in Einkommensberichte die Verdienste transparent für die Öffentlichkeit machen", sagt Eireiner. Das ist auch das Motto des diesjährigen Equal Pay Days: "Transparenz - Spiel mit offenen Karten".

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